Happy new year! Ich persönlich empfinde Silvester und Neujahr immer als einen Orientierungspunkt, wo man sich gerade selbst verortet. Natürlich ist es nur ein Datum und nur eine Nacht und es ändert sich erstmal wenig, aber ich mag die Vorstellung, ein neues Jahr vor mir zu haben, bei dem ich nicht weiß, welche Begegnungen, Herausforderungen und Gefühle es bereithält. Ich habe keine Vorsätze und möchte auch zum 1.1. nicht plötzlich ein anderer, neuer, besserer Mensch sein. Aber natürlich schwingt dieser Optimierungszwang in der medialen Wahrnehmung dieser Tage immer mit, insbesondere wenn es um Körper geht. Obligatorisch muss man im neuen Jahr endlich abnehmen, seine Fitnessziele erreichen, nur noch gesund essen und schon jetzt an die Bikinifigur 2024 denken. Was ein Schwachsinn. Daher gibt es hier Vorsätze und Ideen, die nichts mit Körpern zu tun haben. Selbstredend ist die Liste nicht abschließend, es kann ein Punkt oder keiner berücksichtigt werden und alle Vorhaben können genau so angepasst werden, wie es für jeden passt. Kein Stress, ok? Oder war das schon ein Vorsatz?
- Bücher lesen: Egal, von welchem Punkt man startet, Bücher zu lesen ist definitiv etwas, was ich wieder intensivieren will, unabhängig vom Jahreswechsel. Ich habe früher mehr gelesen und es war immer ein Eskapismus, den ich genossen habe. Sei es zur Entspannung oder zum Lernen. Was ich dabei auch gelernt habe: Wenn ich ein Buch nicht mag und es auch nach mehreren Anläufen nicht fertig lesen will, kann ich es beiseite legen, es gibt keinen Zwang, das Buch zu Ende zu lesen.
- Ein Haustier adoptieren: Wenn man die zeitlichen und finanziellen Kapazitäten hat, kann ein Haustier das Leben auf wunderschöne Art verändern. Die Tierheime sind voll und jedes Wesen freut sich über ein neues Zuhause, in dem es sicher ist.
- Telefonieren statt texten: Ich rufe meine Verwandten und Freund*Innen zu selten an, dabei ist ein Gespräch immer intensiver, persönlicher und näher als eine Nachricht.
- Ausmisten: Es befreit mich immer sehr, wenn ich mich von Dingen verabschiede, die ich nicht mehr brauche. Kleidung, Küchenutensilien, Kram aus dieser einen Schublade. Weg damit. Was ich dabei gelernt habe: Es stresst mich immer, wenn ich mir vor Augen führe, dass es SO VIEL ist, sodass ich mir immer nacheinander ein Zimmer oder einen Schrank vornehme und diese Aufgabe dann abschließe. So kann ich es zeitlich besser planen, verursache Zuhause kein Chaos und habe ein Erfolgserlebnis. Die aussortierten Dinge verschenke, spende oder verkaufe ich, wenn sie nicht kaputt sind.
- Die eingelaufenen Pfade verlassen: Egal, wo man wohnt und wie lange schon, wir alle haben Orte in der eigenen Stadt und der Umgebung, die man gar nicht kennt, obwohl sie so nah sind. Mal Tourist in der eigenen Heimat sein, mal raus fahren und die Welt neu entdecken. Das Museum besuchen, das man noch nicht kennt, das kleine Theater unterstützen oder die Burgruine im Umland besichtigen. Umwege erhöhen die Ortskenntnis.
- Ehrenamt: Ich bin seit meiner Jugend immer ehrenamtlich aktiv gewesen und es hat mich sehr viel gegeben. Wer zeitliche und emotionale Kapazitäten hat: Engagiert Euch! Die Möglichkeiten sind dabei so vielfältig, dass für alle das passende dabei ist. Von Nachbarschaftshilfe, Sportverein, Tierschutz oder politischer Arbeit, es gibt viel zu tun.
- Eine Sprache lernen: Es gibt mittlerweile viele Apps, die das unkompliziert ermöglichen, eine neue Sprache zu lernen oder etwas aufzufrischen. Wer lieber analog lernt, kann sich in einen Sprachkurs an der VHS Einbuchen oder sich ein Tandem suchen. Vielleicht reicht es nicht direkt für philosophische Diskussionen, aber es erweitert den Horizont und wer weiß, vielleicht nutzt man den nächsten Urlaub direkt für Übungen in der freien Wildbahn.
- Etwas zum ersten Mal machen: Ich liebe Routinen. Aber manchmal liebe ich es auch, etwas zum ersten Mal zu machen. Manchmal bleibt es bei diesem einen Mal, manchmal wird daraus eine neue Gewohnheit. Aber bereut habe ich es noch nie.
- Nein sagen: Dafür braucht es Übung und Überwindung, aber wenig Zeit. Nein zur weiteren, neuen Aufgabe, nein zu Verabredungen, auf die man keine Lust hat. Nein zu Menschen, die einem nicht gut tut. Nein zu sagen kann etwas befreiendes haben, wenn man seine Grenzen erkennt und auch verteidigt. Wenn man es ein paar Mal gemacht hat, bemerkt man schnell: Selten sind Menschen sauer und die Welt dreht sich auch weiter. Herrlich.
- Ja sagen: Richtig, das ist jetzt das Gegenteil zum vorangegangenen Punkt. Aber ja zu sagen kann genauso stärkend wirken, wenn wir uns etwas trauen. Ja zu einer Veränderung, ja zu einem Menschen, ja zu einem neuen Job, den wir uns schon lange wünschen. Ja zu einem Risiko, auch wenn es den Sprung ins Ungewisse bedeutet.
- Zunehmen: Ok, das hat jetzt doch was mit Körpern zu tun. Aber zuzunehmen ist für die meisten einfacher und realistischer, als abzunehmen, wieso nicht gleich die neuen Kilos freudig annehmen? 🙂
Welche Punkte fallen Euch noch ein? Auf ein schönes, zuversichtliches und gutes neues Jahr 2024, was auch immer das für uns alle individuell bedeutet.