Lizzo. Adele. Rebel Wilson. Missy Elliot. America Ferrera. Melissa McCarthy. In Deutschland zum Beispiel auch die Betreiberin von Kurvenrausch. Alle haben abgenommen. Manche von ihnen sind richtig schlank geworden, zum Beispiel Adele. Lizzo ist immer noch rund, aber nicht mehr so, wie sie von der Plus Size Community verehrt wurde.
Zunächst einmal ganz deutlich: Lizzo ist keine Verräterin, und auch niemand anders aus dieser Liste ist es. Genau so wie es umgekehrt kein Verrat ist, wenn eine Fitness-Influencerin irgendwann kurviger wird. Es ist Lizzos Körper. Es ist Sophias Körper. Es ist Adeles Körper. Sie können damit tun, was sie wollen, und es geht uns nichts an. Auch wenn wir Lizzo gerne als Beispiel für eine fitte runde Frau vorzeigen wollen und sie „unserer Sache“ dienlich ist, darf Body Shaming in keine Richtung gehen: Weder von dünn nach dick, auch nicht von dick nach dünn, und auch nicht, wenn man immer dünn oder immer dick ist.
Wenn Adele sich dazu entscheidet, nicht mehr rund sein zu wollen, dann ist das ihr gutes Recht, auch wenn sich die Plus Size Community zum Teil betrogen fühlt, da sie Adele gerne als Beispiel für eine erfolgreiche runde Frau vereinnahmt hatten. Aber vielleicht wollte Adele diese Rolle gar nicht ausfüllen. Vielleicht ist jemand doch nicht so gerne dick. Und diese Zweifel sind ok. Die Entscheidung, etwas zu ändern, ebenso. Auch darf ein Mensch die eigene Meinung ändern.
Wahrscheinlich werden wir durch Ozempic & Co in nächster Zeit sehr viel mehr Verschlankungen sehen. Das könnte die Plus Size-Community, inklusive der Verehrer üppiger Formen, auf eine Belastungsprobe stellen. Allerdings kann es auch als eine Erweiterung des Spektrums an Körperbildern sein. Und auch bedeuten, dass es eben nicht nur „den dicken Menschen“ gibt, sondern Menschen, die unterschiedliche Körper in ihrem Leben haben. Und jeder Körper ist ok. Vielleicht wird Adele für immer dünn bleiben. Vielleicht wird Taylor Swift mal rund. Wer weiß es schon. Aber es ist immer eine individuelle Entscheidung. Und genau diese sollte immer gefeiert werden, auch wenn sie nicht der eigenen Präferenz entspricht.